Start ins neue Schul- und Kindergartenjahr

LRin Winkler: Am 5. September geht der Unterricht für 33.400 SchülerInnen im Burgenland los 

„Bildung ist das Fundament, auf das vieles aufbaut und daher eine hohe Stabilität vermitteln muss“, betonte Bildungslandesrätin Daniela Winkler heute, 2. September 2022, in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bildungsdirektor Heinz Josef Zitz zum neuen Schul- und Kindergartenjahr 2022/23, das im Burgenland am 5. September für rund 33.400 SchülerInnen startet. „Dafür braucht es optimale Rahmenbedingungen, wie wir diese im Burgenland haben.“ Neue Projekte, die in diesem Schuljahr starten werden, sind die Musikoffensive oder der Einsatz der Logobox im Unterricht. Das Schulstartgeld wurde aufgrund der Teuerung um 20 Prozent erhöht. 

„Inhaltlich ist der burgenländischen Bildungssektor in Bewegung, es werden zahlreiche neue Projekte initiiert. Zusätzlich zum Unterricht in den Klassen wird in die Infrastruktur investiert wie zum Beispiel mit dem Neubau der Volksschule in Bruckneudorf“, so die Bildungslandesrätin. „Wir haben uns in diesem Schuljahr wieder vorgenommen, den Schülerinnen und Schülern die beste Schulausbildung zu ermöglichen. Besonders wichtig ist jedoch, dass die Kinder und Jugendlichen im Fokus der pädagogischen Arbeit stehen und das soziale Miteinander in den Vordergrund gerückt wird. Ich wünsche allen Schülerinnen und Schülern sowie Pädagoginnen und Pädagogen einen guten Start in das neue Jahr“, so Bildungsdirektor Heinz Josef Zitz. Die Zahl der der Erstklassler in den Volksschulen sei im Burgenland im Schuljahr 2022/23 um 300 Kinder gestiegen, was eine enorme Zunahme bedeute, so der Bildungsdirektor.

Neue Projekte: Musikoffensive und Logobox

Mit dem neuen Schuljahr straten in der burgenländischen Bildungslandschaft wieder neue, interessante Projekte: Besonders und in Österreich einzigartig ist die Musikoffensive in Kooperation mit den Musikschulen und dem Blasmusikverband. „Es geht darum, Kinder für Musik zu begeistern“, sagte Winkler. „In diesem Projekt soll der Bogen von der Musikerziehung in den Volksschulen über die Musikschulen und Vereine bis hin zur akademischen Ausbildung gespannt werden“, unterstrich Winkler. Jedes Volksschulkind der zweiten Schulstufe erhält kostenlos eine hochwertige Flöte, die im regulären Musikunterricht verwendet wird. Die PädagogInnen werden gezielt auf diesen Unterricht vorbereitet und von Musikschullehrern sowie einer speziellen Lernsoftware unterstützt. „Dieses Projekt hat für uns einen besonderen Stellenwert“, erklärte die Bildungslandesrätin. „Interessierten Kindern wird der Zugang zur Musik ermöglicht, ohne dass Eltern dafür Kosten entstehen.“
Von der Privaten Pädagogischen Hochschule (PPH) Burgenland wurde die Logobox entwickelt und hergestellt. Sie wird in über 100 Volksschulen zum Einsatz kommen. Unter dem Motto „Vom Greifen zum Begreifen“ werden mit der Logobox ohne Verwendung digitaler Geräte schon im frühen Alter wichtige Kompetenzen wie algorithmisches Denken oder strukturiertes komplexes Problemlösen kindgerecht geschult. Die Finanzierung der 225 Logoboxen, die ab September fächerübergreifend verwendet werden, passiert über das Land Burgenland. 

Weitere neue Initiativen sind:

·    Unterrichtsfach „Digitale Bildung“ 
·    Schwimmunterricht in Schulen unter dem Motto „Jedes Kind soll schwimmen lernen“ 
·    Stärkung der Lesekompetenz 
·    Ausweitung der Anzahl der Sport- und Bewegungseinheiten mit neuen Zusatzangeboten 
·    Die Förderung des Demokratieverständnisses von SchülerInnen in Kombination mit Exkursionen und Führungen im Burgenländischen Landtag im Landhaus in Eisenstadt.

Fortführung von Bewährtem

„Mehrsprachigkeit in den Schulen hat im Burgenland einen besonderen Stellenwert“, betonte Winkler. Neben den Sprachen der burgenländischen Minderheiten wurde vor drei Jahren der zusätzliche, kostenlose Englisch-Unterricht in Volksschulen eingeführt. Dieser wird aufgrund des großen Interesses und der hohen Beteiligung – mehr als 98 Prozent nehmen an diesen Unterrichtseinheiten teil – fortgesetzt. Die Evaluierung nach drei Jahren hat sehr gute Ergebnisse gebracht. Die Kosten für dieses Projekt betragen rund 1,9 Mio. Euro, welche vom Land Burgenland finanziert werden.
Weitere Themen, die in den Schulen in Projekten umgesetzt werden, sind Natur- und Umweltschutz sowie Nachhaltigkeit oder Energieeffizienz. 

Mehr Schulstartgeld

In der aktuellen Phase der Teuerung und der hohen Inflation mit horrenden Preisentwicklungen ist eine Unterstützung der Familien zum Schulbeginn wichtiger denn je, betonte Winkler. „Das Land Burgenland hat daher das Schulstartgeld um 20 Prozent auf 120 Euro erhöht. Eltern oder Erziehende können das für alle Taferlklassler im Familienreferat beantragen.“

Start in den Kindergarten

„Wir bieten im Burgenland in den Kindergärten ein flexibles, flächendeckendes sowie bedarfsgerechtes Betreuungsangebot, das auf die Familien ausgerichtet ist und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf möglich macht“, sagte Winkler zum neuen Kindergartenjahr. In den Kindergärten ist einer der wichtigsten Schwerpunkte die sprachliche Frühförderung. Mit dieser gezielten frühzeitigen Förderung der Bildungssprache Deutsch sollen die Kleinen eine gute Grundlage für eine erfolgreiche Bildungslaufbahn erfahren. „Die Förderung der Mehrsprachigkeit ist nicht nur ein Schulthema, sondern umfasst schon im Kindergarten das Lernen der Englischen Sprache.“

COVID-19-Prävention

Nach zwei Schuljahren, welche durch die COVID-19-Pandemie geprägt waren, hoffen PädagogInnen und SchülerInnen, wieder ein normales Schuljahr ohne Masken in den Schulen beziehungsweisen den vorbeugenden Tests. Wie die Situation in den Schulen und Kindergärten im kommenden Herbst und Winter aufgrund der Pandemie sein werde, könne aktuell nicht abgeschätzt werden, erklärte die Landesrätin. Präventiv werden die Vorgaben des Bildungsministeriums für den Unterricht umgesetzt. Tests zur Erkennung einer Infektion sind auf freiwilliger Basis möglich. Im Burgenland dürfen COVID-19 infizierte LandeslehrerInnen nicht unterrichten, dies sei mit einer Landesverordnung festgelegt worden. Für ElementarpädagogInnen, die bei Gemeinden angestellt sind, gebe es eine Empfehlung seitens des Landes, dass diese bei einer Infektion Kindergartengruppen nicht führen. Infizierte Kinder dürfen die Kindergärten und Volksschulen nicht betreten, für SchülerInnen ab der Mittelschule gelte die Empfehlung des Landes, bei einem positiven COVID-19-Test dem Unterricht fern zu bleiben. 

Zahlen und Fakten zum Schuljahr 2022/23

  • Insgesamt werden rund 33.400 SchülerInnen im Burgenland die Schulbank drücken.
  • 528 SchülerInnen mehr werden den Pflichtschulbereich besuchen als im vorangegangenen Schuljahr. Das ist ein Plus von 24 Klassen. 18 Klassen davon mit 409 Schülern sind in den Volksschulen und zwei Klassen bzw. 97 SchülerInnen in den Mittelschulen.
  • In der Oberstufe wird burgenlandweit ein Rückgang von 129 SchülerInnen verzeichnet. 
  • Der Personalbedarf an Pädagoginnen und Pädagogen kann im Burgenland abgedeckt werden. 300 PädagogInnen wurden neu eingestellt. 
  • Um für einen kontinuierlichen Unterricht und Schulbetrieb zu sorgen und personelle Ausfälle zu kompensieren, ist für das kommendem Schuljahr eine Neuerung geplant, wonach pro Bezirk zwei Lehrpersonen als Springer eingesetzt werden sollen, damit kurzfristige Abwesenheiten von PädagogInnen abgedeckt werden.
  • Es kommen 2.513 LandeslehrerInnen zum Einsatz, das sind um 109 mehr als im letzten Jahr.
  • Die Zahl der Bundeslehrer liegt bei 1.682 Personen. 
  • Die Anzahl der Kinder aus der Ukraine an burgenländische Schulen steht noch nicht fest. Am Ende des letzten Schuljahres waren es 474. Für den Unterricht der ukrainischen SchülerInnen wurden 23 PädagogInnen zusätzlich angestellt.